Den Ausdruck “Schränke schieben” habe ich letztens im TV gehört. Früher wurden beim Tanzkurs auf diese Weise wohl die Mädchen bezeichnet, die bei der Tanzpartnerwahl übriggeblieben waren und für die sich dann Jungen, die von der Tanzschule speziell dafür angeheuert worden waren, „opfern“ mussten.
Genau das war der Grund, weswegen ich mir damals den Tanzkurs gespart habe. Ich wäre ein „Schrank“ gewesen.
Spindeldürr, keine Oberweite, kein Po, obwohl ich früher natürlich davon überzeugt war, mein Po sei zu dick. Heute würde ich meinem Schöpfer auf Knien danken, wenn ich genau diese Figur wiederhätte.
Oberweite war früher ungemein wichtig. Keine Oberweite, keine Chance auf einen netten Typen. So war das. Nein, das stimmt nicht. Es war eher: keine Chance auf einen der angesagten Typen. Natürlich habe auch ich nicht für die netten, stillen Jungen geschwärmt, sondern für einen der wenigen, die einfach „in“ waren. Das waren insgesamt vielleicht zwei bis drei, die dem damaligen Schönheitsideal entsprachen und die eine Ausstrahlung besaßen, die einem die Knie weich werden ließ. Diese Jungen waren einfach nur süß.
|